Berliner Trend-Bezirke: Schön zum Feiern, aber schlecht zum Leben? Warum die Berliner am Stadtrand am glücklichsten sind.
- Sandra Friedrich
- 27. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Nicht Mitte, nicht Kreuzberg, nicht Prenzlauer Berg: Am glücklichsten leben die Berlinerinnen und Berliner laut einer aktuellen Umfrage des Tagesspiegels in den ruhigeren und grün geprägten Bezirken der Stadt.

Steglitz-Zehlendorf liegt bei der allgemeinen Zufriedenheit an der Spitze, dicht gefolgt von Tempelhof-Schöneberg und dem Aufsteiger des Jahres, Marzahn-Hellersdorf.
„Unsere Auswertung zeigt, dass Lebensqualität in Berlin nicht zwingend dort empfunden wird, wo es am lautesten, dichtesten oder trendigsten ist“, sagt Anke Myrrhe, stellvertretende Chefredakteurin beim Tagesspiegel. „Die Berlinerinnen und Berliner schätzen Stabilität, Grünflächen und eine funktionierende Infrastruktur – das gilt in Zeiten wachsender Unsicherheit mehr denn je.“
Im Rahmen der nicht-repräsentativen Online-Befragung haben 3230 Leserinnen und Leser zwischen dem 7. und 30. April 2025 ihre Einschätzung zur Lebensqualität in ihrem jeweiligen Bezirk abgegeben. Bewertet wurden unter anderem Wohnsituation, Sicherheitsgefühl, Nahversorgung und Bildung. Die Umfrage ist Teil eines mehrteiligen Projekts zur Lebensqualität in den Berliner Bezirken, dessen weitere Ergebnisse in den kommenden Wochen im Tagesspiegel veröffentlicht werden.
Steglitz-Zehlendorf überzeugt in mehreren Kategorien: die höchste Zufriedenheit mit der Wohnsituation (4,52 von 5 Punkten), das stärkste Sicherheitsempfinden (4,1 Punkte) sowie insgesamt der beste Wert bei der allgemeinen Bezirkszufriedenheit (4,33). Schlusslicht ist Neukölln mit 3,6 Punkten, obwohl der Bezirk laut offizieller Kriminalitätsstatistik nicht zu den gefährlichsten gehört.
Auffällig: Beliebte Szeneviertel wie Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow oder Mitte landen in der Gesamtwertung nur im Mittelfeld. Auch beim Sicherheitsempfinden schneiden diese Bezirke unterdurchschnittlich ab, obwohl die Kriminalitätslage sich laut Polizeistatistik nicht immer mit der subjektiven Wahrnehmung deckt.
Die detaillierte Auswertung der Einzelkategorien – etwa zu Mobilität, Bildung, Freizeitangeboten und Nahversorgung – erscheint in Etappen bis Anfang Juni im Tagesspiegel sowie auf tagesspiegel.de
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